[Rezension] Yukosan – Sonnwende

Inhalt

Aurora und Helena sind zwei Schwestern, die wie normale Mädchen aussehen, aber es nicht sind. Beide Mädchen sehen aus als würden sie noch zur Schule gehen und doch wachen sie über die Sonnwenden von Winter zu Sommer bzw. umgedreht. Wichtig ist dabei ein spezieller Schlüssel, ein sogenannter Zyklusschlüssel. Doch was wenn genau dieser Schlüssel verloren geht? Was wenn der Verlust des Schlüssel Ereignisse auslöst die so noch viel weniger geplant waren?

Meinung

Auch wenn dieser Dojinshi auf den ersten Blick wie leichte Kost wirkt, so ist er es nicht. Gleich zu Beginn der Story wird der aktuelle Tag gezeigt, kurz darauf eine Situation, die erst am Ende wieder zum Tragen kommt. Nach dieser Situation wird wieder auf den aktuellen Tag gewechselt und die Situation weitergeführt. Erst nachdem diese aufgelöst ist, kommt es zum eigentlichen Höhepunkt. Im Prinzip wird der Bruch gleich zu Beginn nur durch die Sachen der Mädels deutlich und ein wenig anhand der Art, wie erzählt wird, aber dieses winzige Quäntchen hat ausgereicht, um mich ordentlich zu verwirren. Ich musste die Stelle ein paar Mal lesen, um endlich durchzusteigen. Ich weiß zwar nicht, ob das beabsichtigt ist, aber für mich auf jeden Fall einer der Gründe diesen Dojinshi mehr als einmal zu lesen.

Abgesehen von diesem kleinen Bruch wird die Story selbst sehr flüssig erzählt und man kann ihr problemlos folgen. Ihr Style ist locker und weich, aber dennoch nicht mehr ganz so unbeschwert wie bei ihrem anderen Werk „Bärenkind“. Man merkt hier deutlich, dass die Zügel angezogen wurden und die Story, als solche in den Vordergrund tritt. OK, im Grunde besteht sie aus der Suche nach dem Schlüssel und der Rückkehr des Menschenkindes, aber ich empfinde sie weniger als witzig. Ich breche hier nicht vor Lachen zusammen. Kichern muss ich aber dennoch, und wenn das Menschenkind mal wieder besonders süß ist, sogar fiepsen. Der Kleine hat den Kinderbonus massiv gefuttert.

Charakterlich kann ich keines der beiden Mädchen bevorzugen. Aurora scheint die perfektere der beiden zu sein und offenbar auch der Liebling des Vaters, aber im Laufe der Story wird deutlich, dass selbst sie nicht ohne Fehler ist. Helena hingegen ist von Anfang ein wenig schusselig und offenbar neidisch auf ihrer Schwester. Sie wirkt weniger verkrampft und scheint das Leben deutlich weniger schwer zu nehmen. Ich habe schätzungsweise von beiden Damen etwas, und gerade weil beide ein wenig, wie ich sind, kann ich mich nicht entscheiden. Prinzipiell tendiere ich jedoch mehr zu Helena. So oder spannend, denn normalerweise kann ich mich recht schnell für einen Charakter entscheiden.

Abgesehen von diesem Charakterzwiespalt erkenne ich auch hier den Zeichenstyle aus „Bärenkind“ wieder, jedoch springt er mir diesmal nicht so massiv ins Auge. Er ist anders, aber nicht schlechter anders. Er ist einfach irgendwie „neu“. Er wirkt hier ernster, fester und reifer. Einzig bei dem kleinen Menschenkind werde ich den Eindruck nicht los, dass es hier noch Übung vonnöten ist. Der Kleine wurde überzeugend gezeichnet, so ist es nicht, aber die beiden Mädchen wirken einfach sicherer. Mich zumindest würde interessieren was bei Yukosan im Bereich Kleinkinder noch möglich ist. Ich mein, der Kleine ist ein richtig guter Anfang und bei ihren Chibis mache ich mir da überhaupt keine Sorgen.

Der Dojinshi besitzt auch dieses Mal ein farbiges Cover und eine tolle Rückseite, welche sich nahtlos in das Gesamtkonzept einfügt. Tolle Idee beide Seiten auf diese Weise zu verbinden. Im Heft selbst findet der Betrachter eine einzelne A5 Illustration und das Cover ohne Schrift. Zusätzlich gibt es 4 Fanarts und 4 Minicomics. Es wird also einiges geboten. Die Story selbst ist wie immer in Schwarz / weiß gehalten. Ein Kritikpunkt muss an dieser Stelle doch angebracht werden: die Schriftfarbe des Klapptextes. Der ist für mich problemlos zu lesen, aber für Menschen mit schlechteren Augen könnte das aufgrund des Sternenhimmels im schlimmsten Fall anders aussehen.

Fazit

Insgesamt kann ich auch diesen Dojinshi von ihr vorbehaltlos empfehlen. Er bietet einiges an Extra, hat eine tolle Story und interessante Hauptcharaktere. „Sonnenwende“ hinterlässt zwar ein anderes Lesegefühl als „Bärenkinder“, aber wer ihren Style und ihre Stories mag sollte hier unbedingt reinschauen. Ihre Werke sind einfach immer wieder eine Freude.

Bewertung

Zeichnung: 4/5
Cover: 3/5
Emotionen: 4/5
Idee: 5/5
Länge: 4/5
Extras: Illustrationen im Heft, Minicomics

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